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Montag, 30. 09
19:00 Uhr
Einlass: 18:30 Uhr
Ort: Probebühne
Genre: Vortrag&Diskussion

Eintritt frei

Reutlinger Initiative für Frieden und Abrüstung (RIFA) und Informationsstelle Militarisierung (IMI) präsentieren

US-Raketen in Deutschland - Schutz oder Bedrohung?

Vortrag und Diskussion mit Jürgen Wagner, Informationsstelle Militarisierung (IMI)

Jürgen Wagner ist Vorstandsmitglied der Informationsstelle Militarisierung (IMI) aus Tübingen. In seinem Vortrag informiert er über die politischen und militärischen Auswirkungen der für 2026 angekündigten Stationierung von US-Mittelstreckenraketen in Deutschland.

Zur Vorgeschichte stellt er in einer aktuellen Studie der IMI fest: "»Die nun angekündigte Stationierung der Mittelstreckenraketen wäre früher durch den 1987 unterzeichneten russisch-amerikanischen INF-Vertrag (Intermediate Range Nuclear Forces) verhindert worden. Er verbot die Herstellung und Stationierung landgestützter Mittelstreckenraketen mit einer Reichweite 500 bis 5500km. Außerdem sah er die verifizierbare Verschrottung der vorhandenen Arsenale vor, was in der Folge auch geschah – eine ganze hochgradig gefährliche Waffengattung wurde dadurch aus der Welt geschafft!«. Der INF-Vertrag wurde seitens der USA 2019 von der Trump-Administration gekündigt.

Kritiker - sogar aus den Reihen der Regierungsparteien - sprechen von hochriskanten Raketensystemen, weil sie auch mit Atomsprengköpfen bestückt werden können, weit in das gegnerische Lager reichen und mit Hyperschall-Geschwindigkeit eine schwer kalkulierbare Gefahr sind. Diese permanente Bedrohung durch einen »Enthauptungsschlag« führe leicht zu Fehlalarmen und zum Start von Atomraketen als Gegenschlag.

Claudia Major von der halbstaatlichen Stiftung Wissenschaft und Politik (SWP) schrieb von einem Enthauptungsschlag der NATO:  »So hart es klingt: Im Ernstfall müssen Nato-Staaten auch selbst angreifen können, zum Beispiel um russische Raketenfähigkeiten zu vernichten, bevor diese Nato-Gebiet angreifen können, und um russische Militärziele zu zerstören, wie Kommandozentralen.«  (Handelsblatt, 19.7.2024)